bis bald…

HILFE – in 7 Stunden heben wir ab…
Die letzten Tage haben wir auf dem internationalen Kunstfestival in der Hauptstadt verbracht, heute haben wir 7(!) grandiose Konzerte gesehen und zufällig (oder auch nicht) viele Leute getroffen, denen wir vorher schon auf unserer Reise begegnet sind – ein filmreifer Abschluss sozusagen. Ich bin totmüde, versuche mich aber wachzuhalten, um dann im Flugzeug zu schlafen und mein Jetleg zu mildern… mal sehen ob es funktioniert…

 

https://www.festivaldelasartes.go.cr/

 

Guaitil

Gerade habe ich meine Keramiken aus dem kleinen verwunschenen Örtchen Guaitil abgeholt und daran gedacht, dass diese schöne und produktive Zeit in unserem Blog bis jetzt ganz unbeachtet geblieben ist…
die Drehscheibe besteht hier aus einer Kochplatte, einem Teil eines Ventilators und einem Fahrradstern; gedreht wird mit Hilfe eines Maisstrunks, poliert mit dem Plastestück einer Shampooflasche – SONST NICHTS
…auf Wunsch auch ein paar Bilderchen meiner noch sehr klobigen Fabrikate

 

als erstes zwei Empfehlungen:
1. Film: Tambien la lluvia/Und dann der Regen;
ist ungefähr ein Jahr alt, das Thema ist hochaktuell und wirft viele Fragen auf; Thema: der Film im Film, Umgang mit Indianern/Minderheiten; ob man aus der Geschichte gelernt hat und ob sich Grausamkeit und Unterdrückung unter Umständen nur eine andere Maske aufsetzt… Ich fand den Film nur teilweise gut gelungen, aber gesehen haben sollte man ihn auf jeden Fall!

2. Dokumentation (R)EVOLUTION 2012
Da unsere ganze Reise unter dem Stern eines baldigen, wie auch immer gearteten Wechsels steht, (Kann es Zufall sein, das wir unser Bewusstsein erweitern, genau zum Jahreswechsel die Tempel der Maya betreten, und in einem Festival das Ende der Welt zelebrieren?!) war diese populärwissenschaftliche Abhandlung genau das richtige für uns – ist superinteressant, scheut aber natürlich auch keine Effekthascherei.

… und dann noch ganz nachträglich ein paar Bilder aus Guatemala. Meine Kamera kann zwar in Sachen Qualität nicht mit Bastis mithalten, aber sie hat den Vorteil, dass man sie bei jeder Gelegenheit unauffällig aus der Tasche ziehen kann :) …die Titel kann man lesen, wenn man mit der Maus auf das Bild zeigt

Gallery

und noch eine Geschichte über das Busfahren, weils so schön ist – und besser spät als nie… … heute wollen wir, nach dem wir zwei Tage in den alten Kirchenruinen Antiguas rumgekraucht sind und alle uns unbekannten Früchte auf dem … Continue reading

Ich wachse. In Deutschland gehörte ich noch zu den Kleinen, in Costa Rica schon zu den Mittleren. Hier in Guatemala bin ich eine von den Großen. 70% der Bevölkerung sind direkt indigener Abstammung, über 20 Sprachen werden offiziell gesprochen.

Ich bin bezaubert von den schönen indianischen Frauen in ihren bunten Trachten, die Neugeborenen mit Tüchern auf den Rücken geschnallt. Auf den Märkten wird alles verkauft: Massen an Plastikzeug, Früchte und Gemüse.
In der Hauptstadt auf dem zentralen Platz herrscht eine Stimmung, wie sie um das 15. Jahrhundert gewesen sein muss. Zahlreiche Messiase verkünden durch das Mikrofon die absolute Wahrheit, sie berufen sich dabei meist auf die Bibel. Ein Wahrsager gießt einen magischen Wasserkreis um die neugierigen Zuschauer und schwenkt ein Glas mit Blut (was verdächtig nach roter Fanta aussieht) über einem mit einem Tuch bedeckten, toten Kaninchen. Eine Indianerin stellt ihre Albinokinder zu Schau.

Und ein paar Bilder aus der Hauptstadt und vom Markt in Antigua.

NextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnailNextGen ScrollGallery thumbnail
Straßenfeger
Straßenfeger
Tradition und Moderne
Tradition und Moderne
der Bürgerkrieg im kollektiven Gedächtnis
der Bürgerkrieg im kollektiven Gedächtnis
Hauswand
Hauswand
Markt in der Hauptstadt 1
Markt in der Hauptstadt 1
Markt in der Hauptstadt 2
Markt in der Hauptstadt 2
Bettlerin in der Hauptstadt
Bettlerin in der Hauptstadt
im Bus
im Bus
im Bus2
im Bus2
Grün und Blau
Grün und Blau
im Labyrint der Köstlichkeiten
im Labyrint der Köstlichkeiten
mit pinkelndem Hund
mit pinkelndem Hund
wartend
wartend
drei Marktfrauen in blau
drei Marktfrauen in blau
sinnend
sinnend
Gemüsefrau und Getränkeverkäufer
Gemüsefrau und Getränkeverkäufer
schlafend
schlafend
lesend
lesend
drei Grazien (im Hintergrund zwei Frauen mit Kind)
drei Grazien (im Hintergrund zwei Frauen mit Kind)
Kohl putzend
Kohl putzend
Rosenblätter trocknend
Rosenblätter trocknend
schlafend2
schlafend2
alles was das Vegetarianerherz begehrt
alles was das Vegetarianerherz begehrt
Mama oder große Schwester?
Mama oder große Schwester?
Explosion der Farben und Formen
Explosion der Farben und Formen
die Verkäuferin verschmilzt mit ihren Waren zu einem Farbenmosaik
die Verkäuferin verschmilzt mit ihren Waren zu einem Farbenmosaik
Tuchverkäuferin
Tuchverkäuferin

Gallery

so, jetzt habt ihr nach all den schönen Bildern endlich mal wieder was zu lesen Busfahren in Nicaragua … … ist ein Erlebnis für sich. Die Busse sind farbenfroh gestrichen, der Fahrersitz vorne sieht aus wie das Wohnzimmer inklusive Spruchbänder, … Continue reading

Vielen, vielen Dank für eure zahlreichen Glückwünsche und lieben Worte!!! Ich habe hier in Leon einen meiner schönsten Geburtstage gefeiert – der ist nämlich zufällig (? – nein, natürlich nicht) mit dem Ende der Welt zusammengestoßen – also haben wir alle guten Manieren fallen gelassen und im Rhythmus nicaraguensischer Musik die Türen in eine NEUE Welt aufgestoßen…
die Rudimente unserer alten Existenz haben wir abgeworfen – ihr werdet also zwei völlig veränderte Menschen wiedertreffen
Den Neuanfang zelebrierten wir am Strand am Feuer unter Sternen – mit der Fuge aus Bachs erster Sonate…

Ometepe

Hola, wir befinden uns gerade auf der traumhaften Insel Ometepe im zweitgrößten See der Welt mit zwei Vulkanen (von denen wir einen schon bestiegen haben). Ich kann jedem nur raten, eine Reise völlig planlos beginnen, denn wenn wir nicht viel zu spät an der Grenze zu Nicaragua angekommen wären, hätten wir auch nie den Hippie getroffen, und wären auch nicht hier, im letzten und wahrscheinlich auch schönsten Dörfchen von Ometepe gelandet. Nach zwei Zeltnächten in einer kleinen Rancho und einer fantastischen Nacht direkt am Strand werden wir jetzt in einer Finca, die nachhaltige Landwirtschaft betreibt, übernachten. Wenn man ein bisschen spanisch spricht und sein durch jeden Reiseführer antrainiertes Misstrauen ablegt, trifft man so viele hilfsbereite, sympathische Nicos! Schlechte Erfahrungen haben wir  jedenfalls noch nicht gemacht!!! Gestern sind wir mit Pferden zu einem berauschenden Wasserfall geritten, ein bisschen wie im Paradies ist es hier schon ;)
Danach habe ich meine Klamotten bei romantischem Sonnenuntergang im See gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Heute musste ich feststellen, dass sie völlig von einem Esel zerkatscht waren – so was hätte man sich eigentlich denken können … ;)

Encuentro Guanared

leider nur für Leute, die das Gesichtsbuch geschluckt hat: visuelle Eindrücke von gelebter costaricanischer Gemeinschaft, ganz schön hippie – aber das passt ja wie die Faust aufs Auge ;)
der Name im Facebook lautet: Guanared Cultura Comunitaria
Saludos!!!

Sie lebt noch

Schöne Weihnachtsfeiertage wünsche ich euch, lange habe ich mich nicht gezuckt, dafür kommt jetzt die geballte Ladung (siehe Galerie Pura Vida, das erste neue Bild ist das mit den zwei komischen Typen in Taucherausrüstung, siehe Kinderbespaßung und neue Tierbilder gibt es auch).

Aus dem kleinen beschaulichen Sámara gibt es eigentlich nur zwei erwähnenswerte Geschichten zu berichten. Die sind auch nicht so spannend wie etwa die aus Esterones, dem Nachbarort, in dem ein weiblicher Geist sein Unwesen treibt.
Zwei Kilometer vor Sámara befand sich (schon immer) eine kleine Brücke. Vor ein paar Jahren beschloss man, zur Sicherheit, die Brücke mit Zement auszubessern. Als aber der Laster mit dem Zement zur Verstärkung der kleinen Brücke über eben diese fuhr, brach die Brücke unter der Last des Autos zusammen – so kann es gehen.
Dann noch die nicht minder tragische Geschichte von dem einzigen Menschen, der bis jetzt in Sámara von einer herabfallenden Kokusnuss erschlagen worden ist: Der schon betagte Mann hatte im Meer gebadet und im Wasser einen Schlaganfall bekommen. Er konnte mit Müh und Not gerettet und wiederbelebt werden. Anschließend legte man ihn in den Schatten unter eine Kokosnusspalme und da … (den Rest könnt ihr euch denken)
Pura Vida ;)

wieder zu Hause – und der Basti hat schon viel berichtet, so dass ich eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen habe :)
Canopy war wunderschön und auch ein bisschen nervenkitzlig, vom Reiten habe ich immer noch einen unglaublichen Muskelkater im Hintern (irgendwas muss ich falsch gemacht haben ;) )
Aber am faszinierendsten ist der Urwald: riesige Bäume, oft von Würgefeigen umschlungen; Lianen, Epiphyten, große Monstera-Blätter. Alles Lebendige versteckt sich gut vor dem menschlichen Auge – nur selten sieht man ein Äffchen hüpfen oder einen großen bunten Vogel fliehen. Nur die großen, bunten Schmetterlinge gaukeln ganz unbekümmert an uns vorbei. Der riesige leuchtend-blaue Morphoschmetterling ist das Wahrzeichen des Nationalparkes, aber es gibt noch unzählige andere in grün, orange und gelb.
Unser Guide kannte die kleinen Trampelpfade, die kein Tourist finden würde und führte uns zu heißen, stinkenden Heilquellen und rauschenden Wasserfällen – MARAVILLOSO :)

Noch ein paar Worte zur Schulmoral in Costa Rica: Als ich die Schule zum ersten mal betrat, um eine Englischstunde zu hospitieren, kam mir gleich die Lehrerin engegen und meinte, sie müsse jetzt dringend zu ihrer kranken Mutter ins Krankenhaus nach Nicoya fahren und die Englischstunde könne leider nicht stattfinden…
Der Freitag fällt in der Grundschule zu 90% aus, weil die Lehrer eine Weiterbildung (?) oder ein Meeting haben (es gibt an der Schule fünf Lehrer, eine Köchin und einen Aufseher). Am Mittwoch ist Sporttag, da Sport aber nicht in den restlichen Stundenplan eingegliedert ist, fallen alle eigentlichen Fächer aus. Am Ende des Schuljahres (also jetzt) schreiben die Kinder auch in der Grundschule Examen (während des Schuljahres bekommen sie keine Noten). Mein Gastbruder Elber war, seit ich hier bin, noch keinen Tag in der Schule, weil er alle Examen bestanden hat und jetzt nur noch Nachschreibetermine stattfinden. ALSO: Schule wird hier nicht wirklich ernst genommen, die Hälfte des Unterrichtes fällt aus und der Lerneffekt ist SEHR gering. Alle Ticos, die ein bisschen Geld haben, schicken ihre Kinder auf eine private Schule, die (so wurde mir gesagt) ungefähr das gleiche Niveau wie eine deutsche öffentliche Schule hat.

Hola

So, jetzt komme ich endlich dazu, meinen ersten Beitrag zu schreiben: also ein paar Sätze zum Wochenende (leider bin ich, wie immer, etwas kränklich und konnte am WE nicht an der ersten Sauftour durch Samara teilnehmen, war aber auch ganz gut so ;) )
Am Samstag sind Basti und ich durch den Regenwald rund um Samara gewandert, es war so, wie man sich das im Bilderbuch vorstellt: feucht, warm, grün, laut. Viele Tiere haben wir nicht gesehen, aber ich bin mir sicher, dass wir an 99% vorbeigerannt sind ;)
Basti hat seine bisher verdrängte Ader, sich als Tarzan an Lianen von Baum zu Baum zu schwingen, ausgelebt und ich bin den bunten Schmetterlingen hinterhergerannt :)

Am Sonntag habe ich einen Ausflug mit meiner Tica-Familie gemacht: sehr lustig! Wir fuhren mit dem Auto zu Martha, der Mama von meinem Ticopapa, die etwa 7 km entfernt wohnt. Für die Strecke brauchten wir aber mindestens eine Stunde, weil wir aller 100m einen guten Freund, Bekannten oder Verwandten meiner Familie getroffen haben. Dann wird jedes mal ein kurzer Schwatz eingelegt und die wichtigsten Neuigkeiten werden ausgetauscht. Zwischendurch haben wir auch einen der vielen Brüder in ein anderes Dorf gefahren. Wenn uns ein Auto entgegenkam, kurbelte mein Ticopapa die Scheibe runter und schrie irgendwas aus dem Fenster. Martha war leider nicht zu Hause (sie hat ja auch kein Telefon) aber dafür haben wir eine schöne Tour durch alle umliegenden Dörfer von Samara gemacht! Am Straßenrand sind wir auf eine kleine Horde Brüllaffen gestoßen, die sehen ein bisschen aus wie Karikaturen von Homo sapiens: Sie sind dick, haben Hängebrüstchen und ziehen eine Schnute ;)