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Dieses Wochenende haben wir eine organisierte Tour in den Nationalpark Ricon de la Vieja mitgemacht. Das ist ein Nationalpark in einem Gebiet mit zwei Vulkanen und er ist bekannt für seine riesigen, azurblauen Schmetterlinge, die man aufgeklappt im flatternden Zustand leider kaum scharf vor die Linse bekommt.
Nach einer scheinbar endlosen Fahrt auf holprigen Schotterwegen, die uns gleich einen Vorgeschmack auf den Ausritt am nächsten Tag gab, kamen wir an unserer Herberge für die nächsten zwei Nächte an – einem kleinen Hotel mitten in der Natur, welches mehr bot als wir gedacht hatten - ein wirklich schönes, sauberes Zimmer mit einem tollen Blick, besonders während der Abendstimmung, gutes Essen und zwei erlebnisreiche Exkursionen an den nächsten beiden Tagen.
Am Samstagmorgen wachten wir mit leichtem Nieselregen und einem prächtigen Regenbogen auf, der schönes Wetter erhoffen ließ, welches wir dann auch tatsächlich fast den ganzen Tag lang hatten. Den größten Teil der Tour legten wir auf den Rücken von Pferden zurück, was uns, besonders bei den steilen Aufstiegen und der vom Regen noch matschigen Erde sehr zu Gute kam. Die Pferde passen perfekt in den Regenwald und es ist definitiv das beste Transportmittel. Fernande, die das erste Mal auf einem Pferd saß, hatte schon nach kurzer Zeit “die Zügel in der Hand” und ihr Pferd perfekt im Griff. Die Pferde sind sehr gut trainiert und hören auf die kleinsten Kommandos. Aber wie beim Menschen, haben auch die Pferde, jedes für sich, einen ganz eigenen Charakter. Und so kam es dazu, dass eines der anderen Rösser mit dem Spitznamen “Antisozial” am Ende meinte, Fernande, selbst gerade reitend, noch einen seitlichen Huftritt gegen ihr Knie verpassen zu müssen. Aber alles halb so schlimm
Die erste Station war eine Canopytour, was einem nicht nur die fabelhafte Möglichkeit verschaffte den Nationalpark in einem Affenzahn wie ein Vogel einmal aus der Luft zu betrachten, sondern einem auch gleich ein kleine Dosis Adrenalin ins Blut gab. Die freischwebenden Seile, an denen man mit einem Karabiner und einer Rolle befestigt hängt, sind teilweise bis zu geschätzen 400m lang und bringen einen von einem Baumwipfel zum nächsten.
Die weitere Tour war nicht weniger spannend. Es ist für uns das erste mal, dass wir den Regenwald so hautnah erleben. Bei den heißen Quellen, zu denen wir geführt wurden, ließen wir es uns nicht nehmen im natürlichen Whirlpool ein heißes Bad zu nehmen. Um den Schwefelgeruch wieder etwas los zu werden, sprangen wir im weiteren Verlauf der Exkursion in einen Wasserfall.
Die Schönheit des Regenwaldes lässt sich nicht wirklich beschreiben. Vielleicht bekommt ihr ja durch die Bilder einen ersten Eindruck. Natürlich konnten wir auch einige, wenn auch nicht besonders viele Tiere beobachten. Unseren nahen Verwandten begegnet man ja hier auch des Öfteren. Dann wird man halb neugierig, halb misstrauisch beäugt. Fotografiert werden möchten sie auch nicht immer. Es ist aber schon ein tolles Erlebnis, wenn sich direkt über den Köpfen in 5 bis 10 Metern Höhe ein Affe von Baum zu Baum hangelt.
Am Sonntag, war die Gruppe schon etwas kleiner, da sich wohl einige von den Blessuren und Anstrengungen des vorherigen Tages erholen mussten. Es ging wieder über Trampelpfade und morsche Hängebrücken mitten in den Regenwald, diesmal zu Fuß. Am Ende wurde man mit einem natürlichen Vergnügungsbad – einem Flusslauf mit vielen kleinen Wasserfällen belohnt, deren Wasserkraft sämtlichen Dreck des Tages wieder abspülte.
Insgesamt ein wirklich gelungener Wochenendausflug, der einem Lust auf mehr machte. Ich hoffe auch mal mit etwas mehr Zeit den Regenwald erkunden zu können. Ohne Guide ist dies aber schwer möglich. Aber wir sind ja noch eine Weile hier. Die Vulkane selbst waren übrigens leider nicht mit im Programm drin. Aber das kommt vielleicht auch noch später.